Gezielt die richtige Unternehmensberatung finden
Ist guter Rat wirklich immer teuer? Zunehmend beauftragen Unternehmen kleinere Beratungsunternehmen, die exakt über die benötigte Expertise und ein klares Profil verfügen. Der Nachteil: Man hat in den meisten Fällen noch keine eigenen Erfahrungen mit den zur Auswahl stehenden Unternehmensberatungen gemacht.
„Der Unternehmensberater: Er kann Sie ruinieren“ titelte vor einigen Jahren ein großes Wirtschaftsmagazin und präsentierte in einem mehrere Seiten umfassenden Artikel haarsträubende Erfahrungen mit Beratern. Gerade das Image der großen Unternehmensberatungen leidet seit Anfang dieses Jahrtausends enorm. Wer kennt nicht Rolf Hochhuths Schauspiel „McKinsey kommt“ oder die gruseligen Geschichten der Journalistin Julia Friedrichs über die Auswahlverfahren und das Nachwuchstraining bei großen Unternehmensberatungen?
Bitterer Berater Benchmark
Prof. Dr. Dietmar Fink befragt regelmäßig einige hundert Top-Manager gezielt nach ihrer Zufriedenheit mit Unternehmensberatungen. Obgleich er nur die umsatzstärksten Consultingfirmen zur Bewertung zulässt und nur die umsatzstärksten Klienten befragt, bestätigt sich in Finks Surveys die Regel: „Je kleiner das Beratungsunternehmen, desto zufriedener die Kunden“.
Fink macht vor allem Seilschaften und die vielen Ex-Berater in den Vorstandsetagen dafür verantwortlich, dass trotz hoher Unzufriedenheit immer wieder die gleichen Unternehmensberatungen angeheuert wurden. Die zunehmende Macht der Einkaufsabteilungen sorge aber bei Großunternehmen nach und nach für Veränderungen.
Mittelstand wendet sich von großen Unternehmensberatungen ab
So lange müssen und können andere Unternehmen nicht warten. Das von Fink gezeichnete Bild verschäft sich nämlich, wenn man auch kleinere Beratungsunternehmen einbezieht – und auch das Top-Management von Unternehmen befragt, die nicht den von Fink geforderten Mindestumsatz von einer Milliarde Euro erwirtschaften. Gerade die mittelständischen Unternehmen fühlen sich von großen Beratungsunternehmen oftmals als Kunden zweiter Wahl behandelt, wenn nicht gar über den Tisch gezogen.
So berichtete die Presse mehrfach von Fällen, bei denen Mittelständler zunächst große Beratungsunternehmen beauftragt hatten und danach mit Kündigungen gerade ihrer wichtigsten Leistungsträger, Schlüsselpersonen und Top-Talente überhäuft wurden. Sie wechselten allesamt zu anderen, größeren Unternehmen. Zufällig ebenfalls Klienten des Beratungsunternehmens, das – natürlich in einem separaten Geschäftsbereich – ebenso zufällig auch Headhunting (Executive Search / Personalberatung) betreibt.
Unternehmensberater mit Herz, Hirn und Hand gesucht
Mittelständler wenden sich unzufrieden von den Großen ab und suchen Partner, die sie verstehen und die mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren. Sie suchen Unternehmensberater mit hoher sozialer, kommunikativer und Umsetzungskompetenz. Kraft, gepaart mit Fingerspitzengefühl: Gerade der Mittelstand ist durch hoch loyale und engagierte Mitarbeiter gekennzeichnet, hier bestehen oftmals starke Bindungen der Belegschaft zu Unternehmensleitung und Eigentümern. Diese existenzentscheidenden Beziehungen kennen und respektieren die nur auf DAX-30-Unternehmen ausgerichteten Beratungsunternehmen häufig nicht.
Lieber Berater mit Erfahrung
Dazu kommt die Altersproblematik der großen Beratungsunternehmen. Wilhelm Alms, von 1994 bis 2003 Geschäftsführungs- bzw. Vorstandssitzender bei Mummert, bedauert im Manager-Magazin: „Wir haben in der Branche Qualitätsprobleme, weil nicht genug Erwachsene in den Projekten sitzen.“ Gerade Unternehmen und Unternehmer des Mittelstandes bevorzugen gestandene Consultants mit ein paar Jahrzehnten Linienerfahrung gegenüber den Youngsters mit erstklassigen Hochschulabschlüssen.
Da mittelständische Unternehmen selbst nicht über große Abteilungen verfügen, die sämtliche Spezialkompetenzen bieten, brauchen sie gerade keine Unternehmensberatungen, die generalistisch alle nur denkbaren Beratungbereiche abdecken. Sie brauchen auch keine Unternehmensberatungen, die nur strategische Beratung mit internationaler Ausrichtung leisten und den Kunden bei der Umsetzung alleine lassen: Sie suchen insbesondere operatives Know-how und Do-how zu sehr speziellen Themen, sie suchen kundige Experten und Spezialisten für klar definierte Aufgaben.
Unternehmensberater: Die Qual der Wahl
Solche Beratungsunternehmen gibt es genug. Doch es liegt in der Natur der Sachlage, dass man selten auf eigene Erfahrungen mit den zur Wahl stehenden Beratern zurückgreifen kann. Die Auswahl des optimalen Beratungsunternehmens bzw. des passenden Einzelberaters ist keine leichte Aufgabe für die Entscheider.
Einige Aspekte, die für die Auswahl von Unternehmensberatungen und Beratern bedeutsam sein können, finden Sie in unserer Checkliste. Diese wurde im Monster Personal Center veröffentlicht. Sie können die Checkliste kostenlos downloaden und für Ihre Zwecke unternehmensspezifisch ergänzen bzw. modifizieren.
Links:
- Zur Checkliste Auswahl der Berater, Unternehmensberater (PDF)
- Weitere Checklisten: Auswahl externer Dienstleister
- WOLF Berater
Wenn Sie sich mit einem Experten über diese Thematik austauschen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.
Sehr hilfreiche Checkliste, Danke!
Top Checkliste!
Alles drin in der Checkliste. Sehr gut!
Hut ab vor einer Unternehmensberatung, die sich an einer solchen Checkliste messen lassen muss und kann.
Sehr gute Checkliste! Hat mir sehr geholfen.